Das Internat der Kristina Academy hat eröffnet!


In der Kristina Academy bekommen selbst die Ärmsten eine hervorragende Schulausbildung. Wir sind eine großartig ausgestattete Schule mit tollen und vielen jungen Lehrern, die für die Schüler aus Tiwi, einer sehr einfachen und armen Region, ohne ihre Sponsoren niemals erschwinglich wäre. Doch uns allen ist der Wert der Bildung bewusst und so arbeiten wir tagtäglich, um den Kindern eine echte Perspektive bieten zu können. So sind die Kinder nun in einer Schule, durch die sie endlich eine Zukunft haben, in der sie nicht von Tag zu Tag für ihr Essen kämpfen müssen, sondern zum College oder zur Universität gehen können und/oder einen guten und sicheren Job haben.

Das größte Problem, was viele Schüler davon abhält, Bestleistungen zu erzielen, ist aber nicht die Bildung seitens der Schule, sondern die Zeit zum Lernen und Hausaufgaben machen zuhause. Fast alle Schüler müssen Aufgaben im Haushalt erledigen, wenn sie nach Hause kommen. Wasser holen, Ziegen hüten, kochen, waschen oder spülen sind Arbeiten, die oft Aufgabe der Kinder sind, und so bleibt meist wenig Zeit zum lernen. Die Eltern, die selbst gar nicht oder nur wenige Jahre selbst zur Schule gegangen sind und kein Englisch können, können bei Hausaufgaben keine Unterstützung bieten.

Dazu kommt, dass viele der Familien keine Tische und Stühle zuhause haben und oft auch keine Lampen. Licht kommt bei vielen bestenfalls durch kleine Zinn-Lampen, die mit Brennstoff gefüllt werden müssen, und der wird so wenig wie möglich benutzt. Die Sonne geht ab 6 Uhr unter und dann ist in den meisten Familien nicht mehr an lesen oder Hausaufgaben machen zu denken.

So sind wir stolz und glücklich darüber, den Kindern, die sich auf die zentralen Abschlussprüfungen vorbereiten, jetzt auch abends die Möglichkeit zu lernen geben zu können. Seit Januar dieses Jahres steht nun das Internat für einige Schüler auf unserem Grundstück. Hauptsächlich ist die Einrichtung für die Schüler der achten Klasse gedacht. Diese schließen im November die Grundschulausbildung mit der staatlichen Abschlussprüfung (KCPE) ab. Das ist grundsätzlich entscheidend für ihr weiteres Leben, da an wenigen Prüfungen ihre Note festgemacht wird, die über ihr Berufsleben entscheidet. Fast alle werden danach auf ein Gymnasium kommen, was in dieser Gegend eher die Ausnahme als die Regel ist.
Des Weiteren sind in dem Internat auch einige wenige Kinder, die keine Möglichkeit haben ein geregeltes Leben zuhause zu führen, z.B. weil sich keiner um sie kümmert und Eltern fehlen oder weil ihr Wohnort den Schulweg unsicher macht.

Nachdem der Unterricht beendet ist, haben die Kinder und Jugendlichen Zeit, ihre Kleidung zu waschen oder einfach eine Pause einzulegen, bis um 6 Uhr das Abendessen ansteht. Es gibt gutes Essen, typisch kenianische Speisen, wie Maisbrei oder auch Reis. Erfreut äußerte sich der Schulleiter: „Das Essen ist genug.“ Genug – das ist deutlich mehr als es zuhause gibt, und damit ein großes Lob. Um halb sieben beginnt der Unterricht für die Internatsschüler- die 8. Klasse bekommt ca. eineinhalb Stunden Unterricht und noch einmal die gleiche Zeit zum selbstbestimmten Lernen und Wiederholen. Die jüngeren Schüler können sich weitgehend selber aussuchen, ob sie unterrichtet werden möchten oder lieber Hausaufgaben machen möchten bzw. wiederholen.

Ihr Tag endet um 9 Uhr abends, wo sie sich relativ schnell vorbereiten sollen, ins Bett zu gehen – aber Kinder bleiben Kinder und das kann manchmal ein bisschen dauern.
Was für uns nach einem straffen Plan und viel Arbeit klingt, obwohl man doch gerne nach Hause möchte, ist genau das, was sich die Kinder und Jugendlichen wünschen. Viele würden sogar gerne über das Wochenende da bleiben um zu lernen – gute Schulbildung gilt immer noch als ein Privileg. Wir erachten einen guten Kontakt mit der Familie dennoch als wichtig und so gehen die Kinder Samstagmittag nach Schulschluss nach Hause und kommen Montagmorgen erst wieder.

Obwohl natürlich hier und da kleine Probleme aufgetaucht sind, sind doch alle Kinder glücklich: „I would not want to change anything right now“ („Ich würde aktuell gar nichts ändern wollen.“) (Fatuma, 8. Klasse). Doch nach einiger Zeit läuft schon alles rund. Es gibt immer pünktlich Essen und die Kinder fühlen sich verstanden. Abdullatif, 6. Klasse, hat sich schnell wohl gefühlt: „There is enough time for everything and the dormitory is very big and nice“. („ist genug Zeit für alles und der Schlafsaal ist sehr groß und toll!“).

Das Internat ist eine weitere Möglichkeit, die Asante den Kindern des armen Tiwi bietet, um eine erfolgreiche und sorgenfreie Zukunft in Aussicht zu haben. Tagtäglich wird wertvolle Arbeit geleistet, die aus hunderten perspektivlosen Kindern etwas ganz Neues macht: Junge Menschen, die nun die Möglichkeit haben, frei über ihre Zukunft zu bestimmen, mit einer Bildung, die ihnen als Grundlage dazu dient, ein gutes Leben zu führen, ohne Angst vor dem Morgen haben zu müssen.